Das ätherische Öl der Minze ist bewährtes Hausmittel gegen Husten und Heiserkeit und ein beliebter Parfüm- und Würzstoff weltweit. Ohne das Minzearoma wäre die Welt um einige Sorten von Bonbons, Schokolade, Tee, Likör und Kaugummi ärmer. Und: Sie ist ein hervorragendes Würzkraut in der feinen Küche - nicht nur für Desserts.
Herkunft und Geschichte
Minzen, robuste Lippenblütengewächse, kreuzen sich oft untereinander. Die Verwandtschaftsbeziehungen der Minzearten sind undurchschaubar. Benediktinerabt Walahfrid Strabo (808-849) vom Kloster Reichenau wäre beim Verfassen seines Lehrgedichts über Heil- und Würzkräuter, „De cultura hortorum", am Stichwort „Minze" fast verzweifelt - es gebe so viele Minzen „wie Fische im Roten Meer". Als Ursprungsregion der Mentha vermutet man Eurasien. Namenspatin ist die Nymphe Minthe, die in der Sagenwelt der klassischen griechischen Antike ein Eifersuchtsdrama zwischen den Göttergestalten Persephone und Hades auslöste. Unsere Pfefferminze ist eine der jüngsten Minzearten. Sie entstand bei einer wilden Kreuzung aus Grüner Minze (Mentha, Apicata) und Wasserminze (Mentha aquatica) Ende des 17. Jahrhunderts in der englischen Grafschaft Hertfordshire. Seither gilt England als das europäische Land mit dem größten Faible für Pfefferminze.
Verwendung in der Küche
Pfefferminze taugt nicht nur als Heilkraut, sondern auch für Gaumengenüsse. Das haben wir durch die orientalische Küche gelernt. Der Vordere Orient kennt viele Verwendungen für frische Minze. Mit den Zweigen aromatisiert man schwarzen Tee, Obstsalate und Erfrischungsgetränke (vor allem mit Joghurt). Orientalische Mezze (Vorspeisen) wären ohne ihre Minzenote nur halb so appetitlich. Auch gegrillte Lammspieße (Kabab) oder der israelische Vorspeisensalat Taboulé werden mit frisch gehackter Minze gewürzt. Sie harmoniert mit Basilikum, Estragon, Thymian, Gurken und grünen Erbsen, in der Salatvinaigrette mit frischen Kräutern und verleiht, mit Bedacht dosiert, Fleischragouts sowie Reis- und Linsengerichten eine interessante frische Brise. Sehr fein schmeckt sie in dunkler Schokolade, süßer Sahne, Quark oder säuerlichen Milchprodukten (saure Sahne, Buttermilch oder Kefir). Selbst Erdbeeren, Pfirsiche, Äpfel und tropische Früchte vertragen sich gut mit einem Hauch Pfefferminze.
Gesundheitsfördernde Eigenschaften
Das ätherische Öl der Pfefferminze hat kühlende und desinfizierende Eigenschaften. Es fördert die Durchblutung und regt den Kreislauf an. Im Magen-Darm-Bereich beruhigt es bei Reizmagen und krampfartigen Schmerzen.
Mein Tipp - Erfrischend vielseitig
Minze zählt zu den Gewürzen, die ein besonders intensives Aroma ausbilden, wenn man sie trocknet. Um dieses Aroma zu lösen, lässt man die getrockneten Blätter in etwas warmer Flüssigkeit ziehen, wie bei der Teezubereitung. Ich verwende Minze gern, weil sie sich für salzige und auch für süße Gerichte eignet. Sie passt sehr gut zu herzhaften Gerichten wie Erbsensuppe und -püree. Frische, fein geschnittene Minzeblätter sind eine traditionelle Würze für Couscous. Auch Frischkäse aromatisiere ich gern damit. Ein paar Minzeblätter zusammen mit Basilikum und Zitronenmelisse geben Blattsalat eine erfrischende Note.